RP mit Rhintas

..am 05. April 2016 auf dem Dorfplatz von Romar

Romar, Stadt der Menschen


Du stehst im Herzen von Romar. Obwohl es Stadt genannt wird, ist dieses Bollwerk der Menschen kaum mehr als ein befestigtes Dorf. Die niedrigen Schutzwälle der Stadt sind umgeben von weiten Ebenen, die in der Ferne in dunkle Wälder übergehen. Auf dem Dorfplatz um den Brunnen herum stehen einige Einwohner in Gespräche vertieft.

 

Diebesblut Shira | Es ist ein heißer Tag in dieser Stadt und das geschäftige Treiben der Menschen um mich herum lässt mich in den Hintergrund rücken. Gedankenverloren schlendere ich zwischen den Ständen umher, die in aller Frühe aufgebaut wurden. Es muss Markttag sein. Der Duft von frisch gebackenem Brot steigt mir in die Nase und macht den Mund wässrig. Der Bäcker ist offensichtlich in ein Gespräch mit einer schwierigen Kundin vertieft. Ich betrachte die Auslage von Weitem und überlege, wonach mir der Sinn steht. Ein süßes Teilchen für ein verspätetes Frühstück? Oder doch etwas Herzhaftes? Der Magen knurrt ungeduldig - hat kein Verständnis dafür, dass ich überhaupt abwäge - ein Kostverächter bin ich schließlich noch nie gewesen.


Marionette Rhintas huscht ebenfalls zwischen den Ständen umher. Sein schwarzer Mantel ist offen und flattert im Wind des Morgens. Ja, heute wird ein heißer Tag. Die Sonne heizt jetzt schon den schwarzen Stoff auf seinen Schultern auf, doch da es noch früh am Morgen ist, gleicht der kühle Frühlingswind das noch aus. Der weißhaarige Kerl schleppt ein paar Kisten zwischen Kutschen und Ständen umher, hilft dabei die Stände mit ihren Planen zu bespannen, Tische aufzubauen und die Auslagen herzurichten. Arbeiten auf dem Markt stehen bei ihm jeden Morgen an. Es ist zu einer sicheren täglichen Einnahmequelle geworden und nebenbei erfährt man von den Tratschtanten der Stände ganz gleich ob Kunde oder Verkäufer doch sehr viele Neuigkeiten. Ein paar Wachen patroullieren durch die Stadt. Sie versuchen mit wenigen Augenpaaren dutzende Hände im Blick zu behalten, damit Recht und Ordnung eingehalten werden. Aber wer sich geschickt anstellt fliegt auch selten auf.


Diebesblut Shira | Wenn wir mal ehrlich sind, lacht mich sowieso alles am Bäckerstand an. Ich gebe dem Drängen meines Magens nach und nähere mich auf Umwegen dem Ort der Begierde. Während die Wache passiert, ist plötzlich die Auslage eines Schneiders interessant. Eine Frau, die durch ein paar der aufgehangenen Blusen stöbert wirkt schließlich unauffällig. Auf dem Weg zum nächsten Stand mit Schmuck gehe ich an den Backwaren vorbei. Es fällt kaum auf, dass die aufgeschichteten Teilchen nach meinem Passieren um ein oder zwei Stück ärmer sind.


Marionette Rhintas ist zufällig derjenige, der kleinen Gebäcke abgezählt auf den Tellern und Schalen zurecht gestapelt hat. Somit ist er wohl der vorerst einzige, dem die verschwundenen Leckereien auffallen, als er mit weiteren Köstlichkeiten zurück zum Tisch kommt. Verblüfft starrt er die fertigen Teller an und zählt kurz nach. Ein genervtes Brummen, dann wandert sein Blick über die Anwesenden. Aber natürlich ist der oder die Schuldige schon weitergegangen. Na, wenn das seinem Chef auffällt.. Er wird sicher schuldig gesprochen. Denn er hat immerhin nicht richtig aufgepasst ! Sein Blick haftet sich kurz an die weißhaarige Frau. Von der Seite sieht sie aus wie Surreal, weshalb er erstrecht inne hält. Doch dann wendet sie das Gesicht beim Betrachten eines Schmuckstückes etwas mehr in seine Richtung. Es ist nicht Su... Aber.. Hat das Weib da Sahne auf dem Oberteil ? Ein Grinsen zieht sich über seine Züge und er deckt die restlichen Waren auf, ehe er seinen Lohn abholen will. " Ich.. habe einer jungen Interessentin ein paar Stücken zum Probieren mitgegeben. Es müssten fünf gewesen sein. " Er gibt der Händlerin das Geld für die fünf Stücken wieder und steckt den Restlohn in die Taschen, bevor er der Schlemmerin zu anderen Ständen folgt. Erst wenn er neben ihr stünde, käme ein leises " Hat es euch geschmeckt ?" , von ihm.


Diebesblut Shira | Mein Weg führt noch an anderen Ständen vorbei. Nicht schnurstracks - hier und da bleibe ich mal stehen. Doch das Ziel ist eine kleine Gasse, wo ich gedenke mir mein Frühstück schmecken zu lassen. An einem Stand mit irdenen Krügen und Schalen quatscht mich jemand von der Seite an. Ich wende den Kopf und sehe einen jungen Burschen vor mir, die weißen Haare stehen zu allen Seiten von seinem Kopf ab. «Hm? Geschmeckt, was denn?» Keine Ahnung wovon der redet, ich hab doch heute noch nichts gegessen. Knurrend bestätigt mein Magen diesen Gedankengang. Hat er etwa was gesehen? Ich war ganz sicher, das niemand hingeschaut hat. Misstrauisch flackert mein Blick hinter ihn - keine Wachen in Sicht. Ich drehe mich um und gehe weiter.


Marionette Rhintas hebt eine Augenbraue. Ihr Magen knurrt, die Worte wirken ehrlich. Hat sie es noch nicht gegessen ? " Die kleinen gebackenen Schnittchen vom Bäckerstand.. Ich habe sie bezahlt, also iss ruhig." , antwortet er und dreht sich mit ihr mit, als sie weitergehen will. " Schau mal an dir runter..." , er folgt ihr mit leichtem Lächeln, bis sie wieder stehen bleiben würde und der großgewachsene Kerl sich neben ihr zu ihr beugen würde. " Fast perfekt.. Wenn du nicht gekleckert hättest.." , zischt er ihr leise mit warmer, dunkler Stimme zu. " Ich suche Leute wie dich.." Ethian, Surreal, Celmuel... Bald hat man eine kleine anständige Gruppe zusammen ! Hauptsache es vertragen sich alle.


Diebesblut Shira | Meine Augen folgen seinem Wink und tatsächlich - ein bisschen Sahne an Bauch und Ärmel hat mich wohl verraten. Unwirsch wische ich die Flecken ab und steuere die nächste Gasse an - soll er mir ruhig folgen. «Du suchst also nach Leuten wie mir? Gehörst du zu den Gesetzeshütern?» zische ich ihn an, sobald wir etwas abseits angekommen sind. Man muss ja nicht in aller Öffentlichkeit über sowas reden. Und wenn er mich schnappen will, soll er es ruhig versuchen. Ich bin schneller weg, als er Schnittchen sagen kann. Ungeniert zaubere ich ein Sahneteilchen aus meinem weiten Ärmel hervor und stopfe es zur Hälfte in den Mund. «Mahlpfeit.» wünsche ich und lasse es mir schmecken.


Marionette Rhintas schüttelt den Kopf. " Quatsch.. Dann hätte ich dein Diebesgut nicht bezahlt, sondern die Wachen gerufen." , antwortet er und winkt ab, während er sie beim Essen beobachtet. Ein Schmunzeln. " Lass es dir schmecken.. " Der Blick seiner grünen Augen sucht kurz die Umgebung ab, ehe er wieder Kontakt zu ihrem aufnimmt. " Mein Name ist Rhintas. Aber nenn' mich Rhin." , stellt er sich vor und verschränkt dann die Arme vor der Brust. " Lässt du häufiger irgendwelche Sachen verschwinden ?" Je häufiger, desto besser ! Denn dann hat sie Übung darin und würde die Gruppe wirklich aufwerten. Bis jetzt besteht sie wohl eher aus gelegentlichen Beutelschneidern und Kleptomanen.


Diebesblut Shira | Meine Schultern zucken leicht nach oben. «Hätte ne neue Masche sein können, was weiß ich denn?» Ein schiefes Grinsen huscht über die Lippen, bevor der Rest von Teilchen Nummer eins in meinem Schlund verschwindet. Rhintas. Komischer Name, hab ich noch nie gehört. «Shira.» erwidere ich in der kurzen Zeit, bevor der Mund vom nächsten Teilchen belegt wird. Daher auch nur ein Nicken auf die nächste Frage. Ein Traum aus Blätterteig und Apfel-Zimt, hatte der Bäckersmann beschrieben - ich kann dem nur zustimmen und lecke mir nach der Mahlzeit den Puderzucker von den Fingerspitzen. «Warum willst du das wissen?» Wenn er Leute wie mich nicht sucht, um sie den Wachen zu übergeben - welchen anderen Grund könnte es geben. «Hast du einen Auftrag?» Vielleicht? Nicht, dass ich sowas schon gemacht hätte, aber wenn die Bezahlung stimmt..


Marionette Rhintas wiegt den Kopf hin und her. " Ein Auftrag...Nicht direkt. Eher ein Angebot. Ich will Leute wie uns an einen Tisch bringen...Will eine Gruppe aufbauen, in der wir zusammen auf Raubzüge gehen. Mehr geschickte Finger..Mehr wachsame Augen...Ablenkungsmanöver.. Mit mehr Leuten könnte man auch viel mehr erbeuten. " , erzählt er und legt den Kopf schief. " Also ? Bist du geübt ? " Vermutlich geübter als Rhin, aber der kümmert sich eh überwiegend um die Planung und Informationsbeschaffung. Alle halten ihn für einen sauberen Kerl, nachdem er nun jahrelang an seiner ehrlichen Weste gearbeitet hat. Allein das kann der Gruppe schon viele Vorteile einbringen... Ob die Fremde einschlägt ?


Diebesblut Shira | Eine Gruppe. Ich denke zurück an ein anderes Land.. eine andere Zeit. Es war ein anderes Leben und es ist so lange her. Unter den Piraten habe ich gelernt, anderen Menschen nicht mehr so leicht zu trauen. Zu schnell sitzt man irgendwo zurückgelassen fest und der Rest der Crew segelt mit deinem Anteil davon. Aber es gab auch gute Momente, anständige Leute. «Geübt bin ich.. und dein Angebot klingt interessant.» Man kann sich die Leute zumindest mal anschauen. Wenn es doch nicht das Richtige für mich ist, verschwinde ich eben wieder. «Ich hoffe man kann euch trauen.» lautet mein letzter Kommentar, bevor ich einschlage.


Marionette Rhintas legt den Kopf schief. " Vertrauen ? Ich rate dir niemals irgendjemandem zu trauen...aber traue jedem alles zu." Er schmunzelt jedoch zufrieden, als sie einschlägt. " Schau es dir einfach an. Die anderen sind genauso skeptisch und misstrauisch." , gesteht er und zuckt dann einmal mit den Schultern. " Ich suche noch einen Ort, den wir als...Unterkunft...Treffpunkt und ähnlichem nutzen könnte. Mit..sagen wir höchstens zehn Personen. Dir fällt da nicht zufällig etwas aus der Gegend ein ? Bist du schon lange hier ? " Das Boot mit den Neugierigen füllt sich. Nun muss er nur hoffen, dass sie bei der Reise dabei bleiben und das Schiff fahrtüchtig machen, statt wieder auszusteigen.


Diebesblut Shira | «Das brauchst du mir nicht zweimal sagen.» Allerdings - ich hab meine Lektion gelernt. Und ich kann es auch niemand anderem verübeln, Fremden gegenüber erstmal vorsichtig zu sein. Langsam schüttele ich den Kopf. «Ich bin erst seit Kurzem in diesen Landen. Aber ich werde die Augen offen halten.» Damals war mein bevorzugtes Versteck immer unterirdisch - die stillgelegte Kanalisation. Allerdings ist das Pendant hierzulande doch eher unwirtlicher Natur. Stinkend und dreckig, wie Abwassersysteme nunmal normalerweise sind. «Wie viele Leute hast du denn bisher gefunden?»


Marionette Rhintas spaziert mit ihr ein Wenig durch die Gasse und am Rande des Marktes entlang. " Wir sind...mit dir zusammen zur Zeit fünf Leute. Drei Männer und zwei Frauen. Zwei der anderen sind ebenfalls recht neu im Lande. Ich bin hier aber aufgewachsen und kenne die meisten Winkel der Städte auswendig. Vielleicht ziehen wir dann mal als Gruppe umher und ich zeige euch die wichtigsten Knotenpunkte des Landes. " , wird ehrlich erzählt. " Ich selbst will mich mehr um die Planung und Organisation kümmern, damit man uns nicht so leicht auf den Zahn fühlen kann. Wir sollten ehrliche Einnahmequellen vorweisen können. Vielleicht setzen wir auf die wichtigsten Punkte jemanden, der den Informationsfluss im Blick behält. Auf dem Markt, an den Docks, vielleicht in der großen Bank..." , malt er ihr seine bisherigen Hirngespinste aus.


Diebesblut Shira | Als er sich in Bewegung setzt, gehe ich mit. Schließlich bin ich neugierig, was er zu erzählen hat. Die Ideen klingen jedenfalls gut durchdacht - das könnte wirklich von Erfolg gekrönt sein. «Ehrliche Arbeit war noch nie meine Welt.» - auch nicht, wenn es um die Tarnung ging. «Aber vielleicht findet sich da noch was.» Ich denke daran, wie Robin mir damals die Grundlagen der Heilkräuter näher bringen wollte. Am Liebsten hätte sie mich unter ihre Fittiche genommen, wie ein Findelkind. Ein wehmütiges Lächeln untermalt den Gedanken, ehe ich ihn wieder verwische. Es wird sich schon ein Betätigung für mich ergeben.


Marionette Rhintas schiebt die Hände in die Manteltaschen und schlendert neben ihr her. " Ach es findet sich für jeden irgendetwas. Was für Dinge interessieren dich denn so ? Handarbeiten? Bücher ? Kochen ? Andere Menschen ? Tiere ? " , legt er los und schaut wieder zu seiner neuen Bekanntschaft hinunter. Sie könnte glatt Surreals Schwester sein.. Ihr Gesicht ist nicht ganz so schmal und sie ist etwas größer, aber es ist doch schon lustig, dass sich zwei weißhaarige Diebinnen aus fremden Land hier her verirren.. " Und warum bist du ins Wyrmland gekommen ? " Vielleicht, weil man ihr auf die Schliche gekommen ist und sie die Beine in die Hand nehmen musste ? Bei genauerem Hinsehen muss er aber feststellen, dass das helle Haar nur durch die Sonne so weiß aussieht. Tatsächlich ist es hellblond. Also doch keine Schwestern..


Diebesblut Shira | Ich kann förmlich spüren, wie mich im Laufe seiner Aufzählung mehr und mehr das Interesse verlässt. Handarbeiten, Kochen, Bücher? «Pah, ich kann nicht mal lesen.» sage ich offen und ohne Scham. Ich und trockene Lesekost, nein danke. Und das Mütterchen am Herd war auch nie mein Ziel. «Ich bin relativ flink und kann klettern. Mit den Wurfdolchen bin ich recht treffsicher und ich hab als Kind ein wenig über Heilkräuter gelernt.» Und außerdem kann ich mich leise und unbemerkt bewegen. Ohne die verräterischen Flecken hätte er mich sicher nicht erwischt.


Marionette Rhintas hebt die Hände wieder hervor. " Na also ? Das ist doch eine recht gute Basis... Botengänge, vielleicht Jagden.. Söldnerei... Vielleicht mehr in die Heilkunde vertiefen.." Wieder ein Schulterzucken. " Das hat ja alles noch Zeit." , beendet er dann das Thema. Erstmal schauen, ob zwischen den Leuten Symphatien entstehen und sie überhaupt Interesse an einer Zusammenarbeit haben. " Ich werde noch ein oder zwei Personen suchen. Dann würde ich ein Treffen organisieren. Wie kann ich dich erreichen ? "


Diebesblut Shira | Ja genau, das hat noch Zeit. Ein Treffen? Kalt erwischt - ich bin eher schlecht erreichbar. Das geschriebene Wort irgendwo zu hinterlassen wird mir auch eher wenig nutzen, solange ich niemanden habe, der mir vorliest. Und da die Zusammenkunft vermutlich geheim bleiben soll, wäre das sowieso eine schlechte Idee. «Hmm.. schwierig, da ich wiegesagt nicht lesen kann.» Mein Hinterkopf juckt auf einmal und ich hebe leicht die Schultern, während ich kratze. Vielleicht wäre es am Sinnvollsten, jetzt schon einen Treffpunkt zu vereinbaren. «Ich werde mich in nächster Zeit noch hier herumdrücken, denk' ich. In drei Tagen wieder hier?» So um die gleiche Zeit dürfte passen.


Marionette Rhintas wiegt den Kopf wieder hin und her. Drei Tage.. Drei Tage um allen Bescheid zu geben, einen Ort zu finden und dazu noch restliche Mitstreiter zu finden. " Könnte knapp werden, aber gut. Ansonsten kannst du mich über Cedrik in Thalheims Kneipe, Rhena einer Kellnerin in der flachen Flunder oder über die Bewohner der Bettelgassen erreichen." , antwortet er und hebt dann eine Hand zum Gruße. " Dann werde ich mich mal an die Arbeit machen, damit das in drei Tagen alles organisiert ist." Er wendet sich ab von ihr. " Machs gut. Und klecker nicht so viel." Die Stichelei musste einfach sein...und ehe man sich versieht, verschwindet der Kerl auch schon zwischen den Besuchern des Marktes. ~+~


Diebesblut Shira | Oha, da hab ich den großen Kerl wohl unter Zeitdruck gesetzt. Ein breites Grinsen teilt meine Lippen. «Dann machen wir einfach fünf Tage draus.» - ich bin an Großzügigkeit einfach nicht zu überbieten. «Mach's gut Rhin - und frohes Schaffen.» Der Abschied trieft geradezu vor unverholener Schadenfreude. Mir wäre das alles zu stressig! ~